Rabet oder Das Verschwinden einer Himmelsrichtung

martin jankowski
Roman, via verbis verlag, 1999 München.
Hardcover, 256 Seiten; 15,- €.
ISBN 3-933902-03-7 98

Ein Vergleich der Wenderomane von Thomas Brussig, Ingo Schulze und Martin Jankowski findet sich hier. Ein Interview von 2009 zum Thema hier. Eine Rezension von 2010 hier. Leseempfehlung des Goethe-Instituts auf Englisch hier. Erschien im Frühjahr 2009 auch bei Cabila Edizioni (Mailand) in der italienischen Übertragung von Cristina Beretta mit einem Vorwort von Ingo Schulze und einer Einführung von Katrin Birge Gilardoni-Büch*. Eine indonesische Version erschien im Herbst 2010; englische und tschechische Übersetzungen existieren in Auszügen. Im Jahr 2014 fand eine vom German Information Center der dt. Botschaft in den USA organisierte Lesereise durch sieben nordamerikanische Universitäten mit Auszügen aus „Rabet“ statt. Akademische Aufsätze und literarurwissenschaftliche Analysen zum Roman sind u.a. in Indonesien, Ägypten, Italien, Norwegen und den USA entstanden. Die bislang umfassendste Analyse hat 2021 die schwedische Germanistin Helena Rödholm Siegrist vorgenommen (unter dem Titel „Nichts ist verschwunden“ von der Universitet Uppsala hier veröffentlicht, 77 S., freier Download).

Die Revolution ’89 und der Leipziger Osten – Verein Pögehaus, Filmdokumentation mit Zeitzeugen und Romanauszügen aus „Rabet“.


PRESSESTIMMEN

>> Auf diesen Roman mussten wir zehn Jahre warten! << (Thomas Meyer, Leipziger Volkszeitung, 1999)

>> …beschreibt sehr authentisch, wie sich vor allem junge Leute in Leipzig gegen das erstarrte System wehrten – und es schließlich ins Wanken brachten. << (STERN; stern extra 4/2009, „Gegen die Mauern im Kopf“)

>> … in Zukunft sollte neben einer CD mit Bach-Musik auch ein Roman von Martin Jankowski in der Begrüßungsbox für Leipziger-Neubürger liegen, einfach um diese für Leipzig wichtigen Jahre verstehen zu können. << (Kreuzer Nr. 7, 2017)

>> So realistisch und komisch zugleich war vom Endspiel der ostdeutschen Geschichte bisher selten die Rede… << (Wolfgang Engler, Soziologe und Autor von >> Die Ostdeutschen <<)

>> Martin Jankowski belongs to the most interesting voices of a new generation of East-German writers … << (Caroline Wyatt, BBC)

>> …einer der wenigen Romane, in denen die europäische Dimension des Umsturzes zum Ausdruck gebracht wird … wirkt einer Legendenbildung um die ‚Wende‘-Ereignisse entgegen.. << +++ >> Jankowski ist einer der wenigen Autoren, die nicht nur kritisch, sondern auch ironisch kommentieren… << (Frank Thomas Grub, „Wende und Einheit im Spiegel der deutschsprachigen Literatur“, de Gruyter Berlin – NewYork, 2003)

>> Jankowski beschreibt literarisch, wie der Ruf „Wir sind das Volk“ entstand… << (Vanessa Fischer, Deutschlandradio Kultur, 2006)

>>  Nur zwei Sätze gar braucht Martin Jankowski in „Rabet oder das Verschwinden einer Himmelsrichtung“, um die Stimmung zu beschreiben, mit der Bausoldaten, Punks und andere unangepasste Leute – eben nicht zweifelnde Panzerkommandeure – das System ins Wanken brachten: „Wenn ich schon in einem Käfig leben musste, dann wollte ich das Bestmögliche daraus machen: Mich den Montagen entwinden, die in abgezählten Bündeln bei den zuständigen Stellen für mich bereitlagen.“<< STERN.de (20. Okt. 2012)

>> Jankowski zieht den Leser unaufhaltsam in den Strudel einer verwirrenden und verwirrten Zeit hinein. […] ‚Rabet‘ überzeugt mit Nachdenklichkeit, dem Sinnen über verlorene Werte, Freunde und ‚eine Himmelsrichtung‘. << (Kreuzer, 2/2000)

>> Jankowski hat den Mut bewiesen, sich dem Thema der ‚Heldenstadt‘ aus interner Sicht zu nähern. << (Junge Welt, 11.01.2000)

>> Mit greifbaren Bildern … vermittelt Jankowski das Erscheinungsbild einer von außen und innen zerfressenen Nation. << (Neue Westfälische, 14.09.2000)

>> …reflektiert mit Ironie all die spannenden Monate zwischen Anarchie und Euphorie … << (Leipziger Volkszeitung, 08.10.1999)

>> Als ich im Frühjahr 2005 das Manuskript von ‚Neue Leben‘ Martin zu lesen gab, lächelte er und schenkte mir seinen Roman ‚Rabet‘. Ich las ‚Rabet‘ – und begann einiges in ‚Neue Leben‘ zu ändern. << (Ingo Schulze, Schriftsteller, 2009)


zum Roman:

Benjamin Grasmann, deutscher Journalist in Jerusalem, erzählt seiner ihm unbekannten Tochter, die in New York lebt, entscheidende Erlebnisse aus dem Leipzig der Jahre 1987-90, über die er jahrelang geschwiegen hatte… Schritt für Schritt werden die absurden Geschichten und die Lebensgefühle einer versunken geglaubten Epoche sichtbar; Erschütterungen, die Grasmann ein für alle mal in den Knochen klopfen, ob er will oder nicht. Zum ersten Mal in der sogenannten >> Wendeliteratur << wird mit diesem Buch die >> Wende << literarisch aus der Sicht eines Oppositionellen geschildert: Fiktiv die Figuren, authentisch das Geschehen: >> Eine eindringliche Innenansicht der Vorgänge am Ausgangspunkt der deutschen Wende… << – und der Lebensträume, Enttäuschungen und Glücksmomente ihrer wirklichen Protagonisten. Plötzlich wird klar, dass die Dynamik des Geschehens bis heute fortwirkt.


    


Italien 2009 – Buchpremiere, Lesungen und Gespräche zu „Rabet. La Scomparsa di un punto cardinale“: 9. März Goethe Institut Genua 10. März Università Mailand; 11. März Libreria Rizzoli Mailand; 12. März Bologna; 14. März „La Fabbrica del Vapore“ Mailaland. Chivasso: 22.-25. Oktober, Literaturfestival „I luoghi delle parole“. 26 u. 27. November Universita Sapienzia u. Goethe Institut Rom, 30. Nov.: Mailand, 1. Dez.: Genua, 2. Dez.: Trient.

Indonesien 2010 – Buchpremiere, Lesungen und Gespräche zu „Rabet. Runthunya Jerman Timur“ 2010: 10.- 4. November –  Jakarta/Westjava
15. – 20. November – Banda Aceh/Nordsumatra (Dokarim Bookstore, Kommunitas Tikar Pandan); 23. November – Goethe-Institut Bandung/Westjava; 24. November UNPAD (Padjajaran), STSI (Kunsthochschule Bandung) und Goethe-Institut Jakarta/Westjava; 30. November – Surabaya/Ostjava (UNAIR & UNESA), 5. Dezember – Biak/Papua, 10. Dezember –  Denpasar/Bali (Sahaja und Universitas Udanyana), 12. Dezember – Dunia Tera, Magelang/Zentraljava (Borobodur), 14. Dezember – Deutsche Internationale Schule (DIS Jakarta).

USA, 16. Okt.-12. Nov. 2014 „Rabet“-Lesetour (supported by the German Information Center): University of Colorado (Colorado Springs), Catholic University of America (Washington D.C.), University of Mary Washington (Fredericksburg/VA), George Washington University (Washington/D.C.), Georgetown University (Washington/D.C.), Portland State University (Portland/OR), University of Oregon (Eugene/OR)

Ein kurzer Dokumentarfilm über die Situation in Leipzig 1989 VOR dem Herbst der Friedlichen Revolution. (Von Minute 7:11 bis 7:16 ist ganz kurz auch der Autor als junger Sänger zu sehen…)