Der Tag, der Deutschland veränderte

Leipzig 9. Oktober 1989

zeitgeschichtliche Monografie Nr. 7 in der Schriftenreihe des Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasiunterlangen bei der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig.*

170 Seiten, Fotos, Paperback
ISBN: 978-3-374-02506-0
Preis: EUR 9.80

INTERVIEW von 2019 zum Thema

>> Dieses Buch zeigt eindrucksvoll, warum der 9. Oktober … Deutschland veränderte. <<
(S. I. Kowalczuk, DIE ZEIT)

>> … belegt die Ereignisse von 1989 mit großer Konkretheit und Präzision. <<
(Prof. Fritz Stern, COLUMBIA UNIVERSITY, New York)

>> … eines der aufregendsten Bücher dieses Herbstes! <<
(Jens Bisky, SüDDEUTSCHE ZEITUNG)

>>… beeindruckend…<<
(Prof. Rainer Eckert, Haus der Geschichte/ZFL)

Zum Buch**:

Am 9. Oktober 1989 entging die DDR nur knapp einem Bürgerkrieg: Obwohl mit Waffengewalt gedroht wurde, gingen nach dem Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche 70 000 Menschen auf die Straße. Das SED-Regime musste nachgeben: Der 9. Oktober 1989 öffnete den Weg zur Friedlichen Revolution und läutete das Ende der DDR ein. Dieser Tag schuf die Voraussetzungen für ein geeintes Deutschland. Viel ist über jenen 9. Oktober seither spekuliert worden, eine angemessene Bewertung seiner Bedeutung für die deutsche Demokratie steht jedoch noch aus.

Martin Jankowski trägt den heutigen Wissensstand über das historische Datum zusammen und widerlegt mit Augenzeugenberichten und Archivdokumenten manches Fehlurteil. Das Buch erklärt, warum dieser Tag zum Wendepunkt der deutschen Geschichte wurde. Es ist zugleich ein Essay über die Genese der Friedlichen Revolution, über die Voraussetzungen der deutschen Wiedervereinigung und auch über die heutige Identität der Deutschen.


PRESSESTIMMEN:

>> Ein Tag, der Europa veränderte … eines der aufregendsten Bücher dieses Herbstes… << (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 9. Oktober 2007)

>> …Jankowski beschreibt fast minutiös … warum es …friedlich blieb. Dieses Buch zeigt eindrucksvoll, warum der 9. Oktober, wie der Buchtitel es ausdrückt, Deutschland veränderte. << (DIE ZEIT, 1. Oktober 2009)

>> Engagiert, aber objektiv, kompakt, aber genau ruft uns Martin Jankowski mit seinem Buch die Ereignisse des Herbstes 1989 ins Gedächtnis, ohne die heute nichts wäre, wie es ist, in Leipzig, in Deutschland und in Europa. << (KREUZER, Oktober 07)

>> Das Buch passt in die Zeit und in die aktuelle Debatte (…) weil eben jener “Tag, der Deutschland veränderte”, noch immer nicht landesweit verinnerlicht ist (…) Jankowski erklärt, warum der 9. Oktober zum Wendepunkt der deutschen Geschichte wurde. << (LEIPZIGER VOLKSZEITUNG, 28. Sept. 07)

>> Was die 70000 Menschen in Leipzig am 9. Oktober 1989 bewegten, ist unvorstellbar. über die wahre Bedeutung des Datums (…) Spannend! << (SUPERillu , 4. Okt. 07)

>> Ich habe das Buch wie einen Krimi gelesen… << (Cécile Wajsbrodt, Paris)

>> Es gibt viele Legenden über den 9. Oktober. Und viele “Väter” dessen, was dann geschah. Oder besser: nicht geschah. (…) 18 Jahre nach diesem Tag lohnt es sich tatsächlich, ein Buch zu schreiben und alles, was seitdem aus Protokollen und Archiven zu Tage gebracht wurde, zusammenzutragen. Martin Jankowski hat es getan. (…) Jankowski … braucht nicht zu dramatisieren, um die Spannung rund um diesen einen Tag nacherlebbar zu machen. (…) Deswegen gehört dieser Tag in die Geschichtsbücher. << (Ralf Julke, 28. Sept. 07, LIZ)

>> Ungewöhnlich ist Jankowskis Perspektive. Denn neben der Einsicht in die Akten und Protokolle lässt er seine Beobachtungen als Aktivist an der Basis einfließen. << (Der TAGESSPIEGEL, 8. Oktober 2007)

>> …ein Buch, das so spannend zu lesen ist wie ein Krimi – mit dem Vorzug, reale Zeitgeschichte wieder zu geben. Jankowski vermeidet den abgehobenen Blick des Historikers, er erzählt einfach, wie es wirklich gewesen ist… << (Die WELT, 9. Oktober 2007)

>> Für den Zusammenbruch der DDR sei die erste große Montagsdemonstration in Leipzig ein entscheidender Wendepunkt gewesen. Zu diesem Schluss kommt Martin Jankowski – und bemängelt, dass der 9. Oktober bisher nicht in die Geschichte eingegangen sei. << (BERLINER LITERATURKRITIK, 9. Oktober 2007)
>> …ein Buch über den “ersten geglückten friedlichen Aufstand in der deutschen Geschichte” … das von Zeitzeugen und Historikern einhellig gelobt wird.” (Der SONNTAG, 14. Oktober 2007)

>> Für den Autor ist der 9. Oktober zurecht der Tag, an dem die DDR-Bürger ihre Freiheit und Selbstbestimmung gewaltlos und unblutig zurück erstritten. Der Essay liest sich daher auch als ein Plädoyer für eine demokratisch verfasste, plurale Gesellschaftordnung, für die es sich jederzeit einzugestehen lohnt. Ein Buch für jedermann… nachhaltig, bereichernd, eröffnet es Informatives über etwas außergewöhnliches: Eine gelungene Revolution aus Deutschland! << (KRITIKATUR, 15. Oktober 2007)

>> überaus spannend … durch Zeitsprünge und Einschübe vermittelt Jankowski … Umstände, Hintergründe, Haupt- und Nebenschauplätze des 9. Oktobers. … Begleitet durch Fotografien, Zeitungsartikel, eigene Tagebuchnotizen sowie Zitate von Akteuren und Zeitzeugen, entwickelt die Schilderung des Tages, der Deutschland veränderte, eine ganz eigene Dynamik. … Jankowski macht erstmals deutlich, wie groß die Gefahr für den Einzelnen wirklich war, wie haarscharf und dennoch beinnahe zufällig die Entscheidung zugunsten der Wende fiel. Dieses persönliche und doch frei von jeder Verklärung aufbereitete Büchlein erzählt ein Drama mit gutem Ausgang. Es sollte zum Kanon des deutschen Geschichtsunterrichtes gehören! << (WELTEXPRESS, 14. November 2007)

>> …hab es in einem durchgelesen und war sehr angetan. Abgesehen davon, dass der Text es mit eine wissenschaftlichen aufnehmen könnte, was die Recherche und Quellenlage anbelangt, gefällt mir besonders gut, dass er auf Zeugenschaft beruht… Ein wirklich eindrücklicher Text.<< (Sebastian Orlac, Schriftsteller)

>> Atemberaubende Chronologie … bestechend die Verknüpfung von fundierter Archiv-Recherche mit Auszügen aus dem eigenen Tagebuch … Heute … gewinnt die Chronologie der 89er Ereignisse eine so nicht vorgesehene Aktualität.<< (Jayne-Ann Igel, SO! Dresden, Ausg. März 2008)

>> … Jankowski widersteht der Versuchung, den Tag zu verklären … an einigen Stellen lässt er seine persönlichen Erinnerungen Revue passieren – und wird in diesen Passagen am stärksten. Dann trifft er … mitten ins Herz.<< (Oranienburger Generalanzeiger, 15./16.März 2008)

Deutschlandradio Kultur, Lesart 15.02. 2009, Buchempfehlung Rainer Eppelmann: >> …ein kleines Büchlein von Martin Jankowski, der … sehr genau und sehr differenziert und auch sehr gut lesbar den 9. Oktober 1989 in Leipzig in seiner Bedeutung für alles was sich danach dann sehr schnell in der DDR änderte, erzählt: Sehr kompetent … kann ich sehr empfehlen!<<

>> …Jankowski hat minutiös herausgearbeitet, wie die in Leipzig Verantwortlichen keineswegs bereit waren, die Verantwortung für eine gewalttätige Eskalation auf sich zu nehmen – und wie sich Egon Krenz so lange Zeit ließ mit dem Rückruf, dass der eigentlich brisante Punkt – der Hauptbahnhof – von den 70.000 Mutigen schon längst passiert war.<< (Ralf Julke, 21. Sept. 2009, LIZ)

>> Spannend wie ein Krimi schildert Jankowski mit vielen Zitaten aus Schriften von Studenten, ehemaligen Stasi-Mitarbeitern und ganz normalen Bürgern die Hoffnungen und Ãngste der Menschen in den Tagen um den 9. Oktober. Durch seine Belegung mit historischen Quellen erhält das Buch über die erste friedliche deutsche Revolution den Charakter einer authentischen Reportage über pazifistischen Widerstand. Nach der Lektüre möchte man sich dem Ansinnen … anschließen, diesen 9. Oktober zukünftig als einen nationalen Gedenktag zu begehen. << (Bücherinsel, Oktober 2009)

> Jankowski…hat den Verlauf des 9. Oktobers 1989 in Leipzig beeindruckend dargestellt.<< (Prof. Rainer Eckert, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, im Deutschland Archiv 1/2010)

Presse-Links:

Les automnes se suivent – Cecile Wajsbrod auf Französisch in “Remue”, 1. Oktober 2007

Atemberaubende Chronologie – Jayne-Ann Igel, März 2008

Anantomie des Wendepunkts – Weltexpress, 14. November 2007

Was am 9. Oktober wirklich geschah – LIZ, 28. September 2007

9. Oktober statt 17. Juni – DIE ZEIT, 04. Oktober 2001

Lesestoff! – Der Tagesspiegel, 8. Oktober 2007

Montagsdemo – DIE WELT, 9. Oktober 2007

Der blinde Fleck – MM, 9. Oktober 2007


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Am 7. Oktober 2007 fand im “Museum in der Runden Ecke” in Leipzig die Buchpremiere, ergänzt durch Filmdokumente vom 9. Oktober 1989 sowie durch eine Diskussion des Autors mit Michael Beleites (Sächsischer Landesbeauftragter), Tobias Hollitzer (Leipziger Bürgerkommittee) und Pfarrer Christian Führer (Nikolaikirche), statt. Am 9. Oktober 2007 trat M.J. beim Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche auf – wie schon am 9. Oktober 1989.

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“Die Erinnerung an die Diktatur ist wie eine merkwürdige seelische Alzheimer-Krankheit, ich weiß, dass ich frei bin, doch es ist, als würde ich es immer wieder vergessen, und der Schmerz des Ganzen stürzt immer wieder auf mich nieder.” (György Dragoman, ungarischer Schriftsteller, Sept. 2012)

“Die Westdeutschen haben immer noch nicht genügend begriffen, dass die Bevölkerung der DDR die erste und einzige erfolgreiche friedliche Revolution gemacht hat, die Deutschland je erlebt hat. Wieso kann man das nicht richtig würdigen…? … Ich erkläre mir das so: Die Deutschen haben sich auch zunächst mit dem 20. Juli 1944 sehr schwer getan. Anscheinend sehen sie Widerstand grundsätzlich mit Unbehagen.”
(Fritz Stern, amerikanischer Historiker, am 20. Okt. 2007 im TAGESSPIEGEL.)



Zum Verhältnis 1968 – 1989:

“In politischer Hinsicht veränderte 1989 weit mehr als 1968 … An seinen geopolitischen Folgen gemessen, war das Jahr 1989 so groß wie 1945 … Im Vergleich dazu ist 1968 ein Mauwurfshügel … das utopische 1968 und das antiutopische 1989 standen zueinander in scharfem Kontrast.”
(Timothy Garton Ash, am 15. Mai 2008 in DIE ZEIT)

“…Für Ho Chi Minh auf die Straße, aber für Dubcek keinen Finger rühren … Nicht zum ersten mal würden die drüben sich als blind erweisen. Schon ’56 haben sie mit Ungarn versagt. Statt der Sowjetunion zu zeigen, was ‘ne Harke ist, zetteln die ihren blöden Suezkrieg an. Und jetzt, wo es in Prag ums Ganze gehen könnte, lassen die sich auf diesen intellektuellen Studentenkarneval ein!…”
(Joochen Laabs, “Späte Reise”, Steidl 2006, S. 350)

“Die Achtundsechziger verachteten die DDR von Anfang an… Die verspielten Wohlstandsrevoluzzer hatten ihre Umsturzphantasien nie zur Tat werden lassen. Jetzt profitierten sie vom Umsturz der anderen… Die Ostdeutschen hielten den Spiegel parat, in dem sie, falls sie nicht einfach wegsahen, vor allem eines erkennen mussten: den totalitären Charakter ihrer eigenen früheren Weltanschauung… Die ungebetenen Neubürger gefährdeten die materielle Basis ihres pseudorevolutionären Wohllebens.”
(Götz Aly, “Unser Kampf – 1968”, S. Fischer 2008, S. 11-20)

“Die vielleicht größte Kränkung jedoch bestand darin, dass hinter dem Rücken der westdeutschen Linken – und gleichsam ohne ihre geschichtsphilosophische Erlaubnis – europäische Geschichte geschrieben wurde, und das ausgerechnet von Mandy, Cindy, Kevin & Co., die wahrscheinlich kein Wort von Herbert Marcuse und Theodor W. Adorno gelesen und keine Ahnung hatten, von der repressiven Toleranz des post-fordistischen Spätkapitalismus.”
(Reinhard Mohr, am 26. Oktober 2009 im SPIEGEL)

“Zwischen dem Erleben einer radikalen Umwälzung und deren Begreifen und Verständnis besteht … ganz offensichtlich eine erhebliche zeitliche Verzögerung.”
(Joschka Fischer, Die rot-grünen Jahre, Kiepenheuer&Witsch 2007, S. 9)